Also nun noch die letzte Episode unserer märchenhaften Reise. Naja, märchenhaft ist nun etwas übertrieben, aber dann halt unserer besonderen Reise. Das war sie in jedem Fall.
Nochmal zur Erinnerung an den letzten Blogeintrag… wir dürfen also direkt ins Flugzeug ohne uns auch nochmal kurz hinzusetzen. Was an sich nicht schlimm ist, weil wir gleich eh ca. 4 Stunden sitzen werden. Am Flugzeug gibt es zwei Einstiege, ich hab keine Ahnung wieviel Reihen dieses Teil hat und weiß somit auch nicht, ob’s Sinn macht vorne oder hinten einzusteigen. Ich entscheide mich für hinten und überfall direkt den netten Steward, der oben an der Treppe steht „ich hab ein Riesen Problem, meine 2 Kinder und ich haben keine Plätze nebeneinander und das geht auf gar keinen Fall“. Der Kerli war wesentlich entgegenkommender als der marokkanische Flughafenangestellte „das werden wir schon hinkriegen, aber fragen sie doch erstmal selbst die anderen Passagiere“. Na gut, muss ich mich wohl doch selber drum kümmern.
Reihe 28, also eine unserer 3 Reihen, ist tatsächlich ganz hinten im Flugzeug und, welch Glück, es sitzen da zwei Damen mit einem leeren Platz zwischen sich. Katja, schnell kombiniert, die beiden können nicht zusammen gehören, also dürfte es ihnen auch wurscht sein, ob sie zusammen heimfliegen. Bingo, die erste Damen versteht mein Problem sofort, nimmt meinen Platz auf 15 F und freut sich, dass ihr der Steward für diesen Tausch auch gleich ein Bier spendieren will. Könnte er eigentlich für mich auch machen.
Die andere Dame am Gang moniert sofort, sie reise ja auch mit ihrer Familie. In der Tat sitzen auf der andern Gangseite ihr Mann und 2 große Kinder. Ich flehe sie an „stellen sie sich vor ihre Tochter wär noch so klein wie meine und müsste alleine in so einem Flugzeug sitzen“. Dieser dummen dummen dummen Kuh ist das egal. Unglaublich! Sogar ihr Mann raunt ihr zu, dass er sich doch dann die 4 Reihen weiter vor setzen könnte. Nein, kommt für die dumme, dumme, dumme Kuh nicht in Frage. Selbst n Bier zieht bei der Zwiderwurzn natürlich nicht.
Kurz hatte ich mal überlegt, dass das für mich eigentlich ein recht entspannter Flug werden könnte. Ich, abseits meiner Kinder, vielleicht bisschen dösen, bisschen Käffchen, bisschen lesen und meine Kinder neben der dummen, dummen, dummen Kuh, die sicher permanent aufstehen darf, weil meine Kinder zu mir wollen, aufs Klo müssen, ihr Getränk umschütten. Eigentlich ein verlockender Gedanke. Wird aber unterbrochen von dem netten Paar hinter dieser besagten Sitzreihe „ich solle mich doch einfach wenigstens eine Reihe hinter meine Kinder setzen“. Sehr nett, auch schon mal was. Dass nicht mal da die dumme dumme dumme Kuh auf den Gedanken kam noch nah genug an ihrer Familie zu sein und den Platz zu nehmen… na egal, regen wir uns nicht mehr über diese dumme… also halt diese Frau auf.
Allerdings hat der Steward n Veto. Solang noch nicht Boarding completed durchgesagt wird, wissen wir ja nicht, ob dieser Platz hinter meinen Kindern frei bleibt. Recht hat er. Und kurz drauf kamen auch schon 2 junge Polinnen. Es waren ihre Plätze, eine auf der Seite, eine auf der andern Gangseite. Aber bei denen hatte ich einen gut… ich hab ihnen am Flughafen wartend in der Schlange hinter mir meinen Kulli geliehen, und erklärt was es mit dem Zollzettel auf sich hat. Eine wollte sich daher auch auf meinen Platz in Reihe 24 setzen. Nur war der besetzt. Hä??? Der Steward und ich sahen uns an und überlegten, wer da denn nun schon sitzen könnte bei unserem munteren Tetris Spiel… wir haben keine Ahnung. Nun ist also nicht nur der Sitz hinter meinen Kindern besetzt, sondern auch mein eigentlicher. Prost, jetzt brauch ich wirklich ein Bier.
Aber dieser nette Steward hat die Ruhe weg, ist’s ja auch nicht wirklich sein Problem und siehe da, er hat die Lösung. Es kommt die Durchsage „Boarding completed“ und er lässt uns auf die 3 freigebliebenen Crew Plätze. Drei nebeneinander, eigentlich der Crew vorbehalten, aber wenn das Flugzeug nicht überbucht ist, bleiben die frei. Amen.
Wir also Crew, die 2 Polinnen nun auf Franzl und Sissi´s Plätzen, freudig nicht durch einen Gang getrennt zu sein, neben der dummen dummen…. ihr wisst schon (herrlich wie sie’s nervt nun schon zum 3. mal wieder aufstehen zu müssen … hehe), aber immer noch nicht dahinter gekommen warum Platz 24 A besetzt war. Anyway… wir haben’s geschafft… zufrieden fliegen wir heim.
Ne ereignisreiche Woche geht also zu Ende. Ein Urlaub allein mit zwei Kindern, mein erster dieser Art, ohne wen andern dabei. Hervorragend hat es geklappt, Kinder meist pflegeleicht, nie langweilig, selten einsam, manchmal anstrengend, dennoch (fast) alle Pläne umgesetzt, das Land zu entdecken, Ausflüge zu machen, die Welt zu sehen und den Kindern zu zeigen. Und die ist es wirklich wert. Die Welt. Ich kann nur jedem raten, wenn ihr reist, dann reist auch. Schaut euch was an, entdeckt die Umgebung, die Menschen, die Kultur. Das geht allein und auch mit Kindern. Wenn ihr euch ausruhen wollt, dann macht das am See ums Eck, aber nicht in besonderen Ländern. Aber gut, jeder wie er mag. Aber man zerrt einfach von diesen Erinnerungen und Erlebnissen. Man wird sie nie vergessen. Eine Woche ausschliesslich am Pool … hmm… wohl schon eher.
Und nun freu ich mich auf meine nächste kleine Reise… reist wieder mit!