So, die letzten Stunden im Märchenland dürfen wir dann also auf dem Weg zum Flughafen und am Flughafen verbringen. In dem Fall empfehle ich dringend ein Nackenkissen oder ähnliches. Damit man im stehen schlafen kann. Was bei der Geschwindigkeit der Flughafen-Angestellten und der damit verbundenen Wartezeit durchaus in Betracht zu ziehen ist.
Aber von vorne… unser Abenteuer „Heimfliegen“. Endlich am Flughafen angekommen, weil unser Hotel leider das erste war, was morgens um 6 aufgepickt wurde, steht da schon eine riesen Schlange. Wohlgemerkt VORM Flughafengebäude. Hier gibt’s also die erste Kontrolle. Artig stehen wir in der Schlange und warten bis wir zwei entspannten Herren unsern Ausweis zeigen dürfen.
Nächster Stopp ist dann direkt der Scan von allem was man dabei hat. Jeder Koffer, jede Tasche, jede Jacke, alles rein in einen Scanner… das darf man noch alles alleine machen, was somit entsprechend schnell geht.
Aber stell dich dann mal an um deine Koffer aufzugeben und den Boarding Pass zu holen. DU KÖNNTEST EINSCHLAFEN. Es ist ein Rätsel was bei solch einer Routine solange dauern kann. Die zwei Muttis in der Schlange neben mir, hatten´s noch schlimmer erwischt und sich gar keinen Zentimeter bewegt. Ich hatte ausreichend Zeit meine drei Zollzettel zur Ausreise auszufüllen und kam gefühlt immer noch nicht recht weiter. Endlich also die Boarding Pässe in der Hand, kurzer Check meinerseits, krieg ich nicht tatsächlich Plätze in Reihe 15, 24 und 28? What the fuck?!?!? Ich hab den Kollegen direkt gefragt wie er sich das vorstellt? Zwei kleine Kinder sollen mehr oder weniger allein heim fliegen? Sein Kommentar war „The plane is full“. Ja, is klar… im ganzen Plane soll´s keine zwei Sitze mehr nebeneinander geben (hätte mir ja auch schon mal geholfen). Ich unterstell ihm einfach, dass er entweder zu faul war nochmal umzubuchen oder auch dass er gar nicht wusste wie´s geht. Kooperativ ist anders. Große ängstliche Kinderaugen sahen mich an, sehr leid getan haben sie mir, aber versprochen dass ich im Flugzeug alles dran setze werden, dass wir zusammen sitzen, waren sie ganz tapfer. Wohl auch mangels Alternativen.
Next Stopp war dann die Wechselstube. Ich hatte extra am Tag zuvor nochmal paar Kröten getauscht, damit ich zu so früher Abholzeit ohne Frühstücksmöglichkeit den Kids und mir im Flughafen noch was kaufen konnte. Wäre ein feiner Zug gewesen, Thomas Cook hätte uns das zu Beginn des Urlaubs verraten und nicht erst auf dem Weg zum Flughafen, dass wir im Duty Free Bereich nur mit Euro oder Karte zahlen können. Ich hatte also umsonst getauscht. Und dem Typen wenn ihr dann zusehen dürft, wie der mal arbeitet, meine Güte, spätestens jetzt verfällst du in stehenden Tiefschlaf! Denkt an euer Nackenkissen, wenn ihr mal hier sein solltet!!
Er braucht nicht nur das Geld, sondern natürlich auch den Ausweis und den Boarding Pass. Letzteres kopiert er 2x und gleicht -ohne Witz- seine Kopien mit dem Boarding Pass ab. Als würde es spuken und der Kopierer was anderes drucken. Gähn… unglaublich. Raus krieg ich auch nur Euro in Scheine, den Rest wieder in laaaaangsaaaam rausgezählten Dirham.
Mei, die Klofrau hat sich über´s Kleingeld gefreut. Und ich war nicht mal pinkeln.
Als nächstes geht’s zum Zoll. Da wo man seine Zettel abgeben darf, auf denen eigentlich alles steht was auch in meinem Ausweis steht. Aber erst muss man auch hier nochmal nem netten Polizisten den Ausweis zeigen. Ich steck ihn schon gar nicht mehr ein.
Leider stehen wir wieder hinter einer riesen Schlange und ich seh schon mein Flugzeug ohne uns abheben. Wir haben noch 40 Minuten, wohlgemerkt bis Abflug, nicht bis Boarding und in der Schlange tut sich gar nix. Zeit zum einschreiten. Wer weiß ob die alle den frühen Flieger haben und wenn auch, mir egal… ich muss immerhin noch mein Sitzplatzproblem lösen. Irgendeinen Ordner gefragt, dass ich den nächsten Flug hab und keine Zeit, geht der erstmal lächelnd davon. Irgendwie hab ich das Gefühl den Kollegen hier sind meine Probleme wurscht. Aber oh Wunder, er kommt wieder und lässt mich bis ganz vor. Wir sind direkt die nächsten. Ich glaub allerdings es lag an meinen zwei Kurzen und nicht an meiner Ungeduld oder gar an mir. Anyway – ein Glück!
Dem Zollbeamten dann meine 3 Ausweise und Zollzettel in die Hand gedrückt, gibt er mir alle 3 wieder zurück, ich solle bitte den richtigen Ausweis mit dem richtigen Zettel zusammen sortieren. Lieber Himmel, würd ich so arbeiten, es geht um 3 Zettel, 3 Namen richtig lesen und der Mann ist überfordert. Und dann wird akribisch mit Ein-Finger-System im Computer eingetippt. Dass mein Hotel dummerweise Agador hieß und in Agadir war und der Typ dachte ich hab vergessen den Hotelnamen hinzuschreiben, weil er wohl nicht das O vom I unterscheiden konnte… Mannometer, bis wir das wieder hatten.
Endlich durch, steht da der nächste und will unsere Ausweise sehen. Spätestens jetzt hätte ich fast losgekreischt, den Herren am liebsten durchgeschüttelt und wollt ihn fragen wie zur Hölle er glaubt, dass ich bis hier hergekommen bin, wenn ich keinen Ausweis hätte???? Aber ich mag´s mir auch nicht mit marokkanischen Polizisten verscheißen, schon gar nicht wenn ich keine Zeit dazu hab.
Dass ich keine Dirham mehr zum Essen kaufen hab, welche ja sowieso für die Katz gewesen wären, ist nun halb so wild, es gibt nämlich keine Zeit mehr um Essen zu kaufen. Wir setzen uns nicht mal mehr hin, sondern machen Punktlandung direkt in den Flieger… Das wiederum war dann der Vorteil. Langes rumsitzen bis zum Boarding, hatte man dank langem rumstehen somit vermieden.
Die Story zu den richtigen Sitzplätzen folgt…