Eigentlich wollt ich ja ein Wochenende Skifahren in Österreich. Meine liebe Patricia gefragt, ob’s am Start ist, kamen am Ende 10 Tage Florida raus. Mei, spontan muss man sein 🤷‍♀️
Und nu is soweit, Welcome to Miami. Easy wie das mit der Lufthansa und all ihren Features so klappt. Online eingecheckt, nirgends mehr zu warten. Nicht mal mehr beim Gepäck sieht man nen Menschen, alles voll-automatisch. Keine Schlangen. Alles funktioniert reibungslos. Daumen hoch!
Letzte Hürde war dann noch das Boarding. Hier piepst plötzlich mein Boarding Pass ne Fehlermeldung. Zur Seite geleitet wurde mir erklärt, dass ich nen Notausgang-Platz habe. Jawohl, hab ich ja auch extra so reserviert, weiß ich ja, dass das die besten Plätze sind, weil herrlich viel Platz. Was mir bei einem 11-Stunden Flug ziemlich sinnvoll vorkam.
Wurde kurz darĂĽber informiert, dass ich im Fall der Fälle dann helfen mĂĽsse. Ă„h, ok, das wusst ich jetzt nicht, aber kann ich schon machen, wenn die meinen dass ich ne Hilfe bin?!?! AuĂźerdem wollt ich den Platz nicht wieder abtreten, wenn ich schon so n GlĂĽck hatte! Was ich dann allerdings helfen soll, das wurde mir nicht gesagt. Ich nehm an es geht weniger ums richtige anlegen der Schwimmwesten meiner Mitreisenden, als ums öffnen der TĂĽr. Wobei, wenn ich das jetzt so schreibe, hier neben meiner persönlichen BalkontĂĽr, dann ist das TĂĽr öffnen wohl das kleinste Problem, sollte der Fall der Fälle eintreten. Dann bin ich eh am Arsch. Die andern auch. Wahrscheinlich hat sie mir deswegen gar nicht erst verraten was ich machen soll.Â
Tatsächlich hab ich soviel Platz, es ist kaum zu fassen. Vor mir locker 2 Meter. Nicht annähernd solange Beine hab ich, egal wie ich mich in diesen Sitz fleze. Mein Sitznachbar is auch bezaubernd, noch hab ich nicht rausgefunden, ob er Schweizer oder Franzose ist, in jedem Fall hat er einen entzĂĽckenden Akzent, sieht gut aus und als er merkt, dass mir kalt ist, bot er mir seine Decke an. Moooi… wie nett, oder?
Wir rollen los. Und zwar so lange, dass ich die mir gegenĂĽber sitzende Stewardess schon fragen wollte – Achtung Schenkelklopfer – ob wir nach Miami fliegen oder fahren. Aber ich weiĂź nicht, ob die den Witz ĂĽberhaupt gecheckt hätte, den ich wiederum mal wieder grandios fand. Ich hab ihn fĂĽr mich behalten.
Francois, so nen ich meinen 11-Stunden-Freund einfach mal, bestellt sich bei der 1. Runde gleich n Bier. Zefix, ich hatte schon ein Wasser geordert. Ehrlich gesagt, kam ich nicht mal auf die Idee mir Alkohol zu bestellen und das ist ziemlich selten, wenn mich wer fragt, was ich trinken will. Mir ist direkt ein „Gute Idee“ rausgerutscht, seitdem mögen wir uns richtig.
20 Min später beim Essen nach dem Getränk gefragt, hatte ich direkt ans Bierchen gedacht, mir es aber immer noch aufgespart, bestellt Francois nen Rotwein. Also sauber, da hab ich ja meinen Meister gefunden. Ich mein, wir fliegen seit nicht mal einer Stunde.Â
Nicht dass mir der noch alles vollkotzt.Â
So und nun hab ich schon den halben Spiegel gelesen, versuche zu schlafen, was selbst mit 2 Meter Platz an den Füßen nicht klappt, wenn der Oberkörper dennoch aufrecht sitzt oder auch an der Uhrzeit mitten unter Tag liegt. Soweit, dass ich mich an Francois Schulter lehne, sind wir noch nicht. Das Film-Programm interessiert mich wie zu erwarten null und weils übern Teich grad so holpert ist mir jetzt vom schreiben auch noch schlecht. Was ich sagen will, die nächsten 8 Stunden werden wohl sehr sehr sehr lange werden.
Vielleicht sollte ich Francois wecken. Der schläft seinen Rausch aus.Â