Berlin, Berlin… – Oktober 2018

Teil 2 von Tag 2 beginne ich mal mit nem Hoch auf die Powerbank. Zum Geburtstag geschenkt bekommen und für ziemlich unnötig befunden, ist sie auf Tripps wie diesem Gold wert. Ständig am knipsen, Social-Media-Networken, bloggen, Google Maps mein stetiger Helfer und alles was der Reiseführer nicht weiß, weiß das World Wide Web. Unbezahlbar dieses Teil! (Doof nur wenn man an Tag 3 das Kabel dazu im Hotel vergisst. Zefix.)

Ich war übrigens noch nie in einer deutschen Stadt, in der mich so wenig Menschen mit deutsch verstanden. Oder umgekehrt. Kannst über bayrisch sagen, was du willst, aber ihr liebe Berliner wenn loslegt, euch versteht auch keine Sau. Dass ich in einfachen Restaurants aber auf englisch bestellen muss und sogar Speisekarten nur auf englisch ausliegen, find ich dann doch befremdlich. Weltstadt hin oder her, aber hallo, immer noch sind wir doch in Germany. Ich finds seltsam.

Was mir die tollen Kopfhörer meines Busses auch verrieten, ist dass Berlin die grünste Stadt Deutschlands ist und mehr Brücken als Venedig hat. Das ist kaum zu glauben, nicht wenn man schon mal in Venedig war. Ehrlich gesagt, wenn ich das jetzt so schreibe, glaub ich ja fast die ham mich verarscht. Kann das wirklich sein? In jedem Fall ist Berlin erstaunlich, auch ich hielt es eher für eine triste Stadt im Niemandsland Osten. Sorry dafür.

Ebenso erstaunlich finde ich euren Verkehr. Es ist fast wie am Land. Man kann über die breitesten Straßen gehen, ohne Ampel, ohne zu rennen, es ist kaum was los. Versuch das mal in der Dauer-Stau-Stadt München, ich weiß nicht was Berlin besser macht, aber euer Verkehr hat irgendwie mehr System. Oder fahrt ihr mehr öffentlich, mehr Rad? Letzteres kann ich nicht glauben, auch Räder sind hier nicht annähernd soviel unterwegs wie in München. Oder ist`s einfach die Größe eurer Stadt, dass sich alles mehr verteilt? Es ist mir ein Rätsel, aber grundsätzlich geht es in dieser Millionenstadt mit all ihren Touristen sehr gemächlich zu. Selbst an Sehenswürdigkeiten oder Museen ist man gut unter sich. Nirgends herrscht Andrang. Aber vielleicht ändert sich das auch… bisher waren es Wochentage, das Wochenende steht vor der Tür und wenn nicht, ein Grund mehr Berlin super zu finden. Es ist soviel stressfreier als München, lässiger, weniger „Wer bist du, was kannst du“ und dabei heißt´s doch bei uns gehts gmiatlich zu, hmmm…?

Gestern hatte ich nun schon zum 2. mal den Reichstag ausgelassen. Ich will ihn unbedingt von innen sehen, aber es soll dieses mal wohl nicht sein. Beim 1. mal war ich zu spät um noch rein gelassen zu werden, beim 2. mal wusste ich, dass ich mich anmelden muss, mindestens 2 Stunden vorher. Nur, ich weiß nie wo ich 2 Stunden später bin. Das is nicht so recht umsetzbar bei mir. Zwei kostbare Stunden Zeit muss ich nutzen und nachdem ich ja immer wieder weitertingel, neues entdecke, ist das irgendwie nicht so ganz mit mir vereinbar. Was übrigens auch der Grund ist, warum ich sowas am liebsten alleine mach. Das hält ja kein Mensch aus mit mir. Und ich mit keinem andern Menschen. 

Leider rannte mir schon wieder die Zeit davon. Ich wollte heut unbedingt noch ins Bikini. Das Berliner Pop Up Store Kaufhaus mit Berliner Labels, Bars und Cafés. Kann ja nicht nur Geschichte machen. Das Bikini liegt direkt am Ku’damm (genauer gesagt an der Budapester Str.), was eh schon die letzte Station meines Busses war, weil der Fahrer dann Feierabend hatte. Dabei hatte ich noch nicht mal alle Sehenswürdigkeiten abgegrast. Damn!

Besonders toll ist der Garden aufm Bikini und die Bar, die Berliner Gin, Honig von Berliner Bienen oder auch Berliner Parfum verkauft, mit Blick auf die Affen des nebenanliegenden Zoos. Ein toller Platz! Direkt nebenan ist das 25hours Bikini Hotel, wie alle 25hours Hotels ne coole Adresse, wenn auch unbezahlbar, mit seiner Monkey Bar im 10. Stock und ebenso toller Aussicht. Das war eben der Plan, keine 15 Euro für‘n Alex ausgeben, sondern hier 15 Euro für’n Gin Tonic. Allerdings hatten den Plan auch einige andere. Die Bar ist Top, auch wenn man merkt, dass 80% der Leute hier rein kommen, nicht weil sie cool sind, sondern weil sie von dieser Bar im Reiseführer gelesen haben, gar nicht hierher passen und eben mal drin sein wollten. Ich bin cool genug, nicht cool sein zu wollen und bin wieder abgedüst. Auch wenns ein Jammer um mein Getränk war. Ich bin felsenfest überzeugt davon, es wäre hervorragend gewesen.

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