Besonders zu erwähnen ist in jedem Fall der Strand Benirrás mit seinen Trommlern. Ich hatte es letztes Jahr schon auf meiner Liste. Nur leider soll´s da besonders toll Sonntags sein und letztes Jahr gings bereits Samstags schon nachhause.
Dieses Jahr hätten wir´s fast verpasst, weil wir am Beach zuvor so lang verdaddelt haben. Gott, die Zeit vergeht hier aber auch immer… irgendwann gen 13 Uhr am Calla Bassa aufgeschlagen, gefühlt stundenlang mittag gegessen, weils solang gedauert hat und die Kellner zwar hübsch, aber nicht auf zack waren. Bierchen gezischt, verquasselt mit den ganzen Girls usw… mehr machen wir kaum und trotzdem ist´s ratzfatz 20 Uhr (!!!) als wir endlich los kommen. Das ist dann auch höchste Eisenbahn, denn wir haben ca. 40 Minuten Fahrt vor uns, am Benirràs soll der Trommler wegen Sonntags die Hölle los sein und die Sonne geht um halb 10 unter. Deswegen ist da ja das ganze Spektakel, der Sonne wegen.
Wir düsen also über diese wunderschöne Insel, so spät wie selten, in der Abendsonne gen Norden, der mich direkt in Entzücken versetzt. Landschaftlich so viel anders als alles andere dieser Insel. Überall anders waren wir schon, mehrfach. Jetzt fällt auf, dass wir (oder ich) hier in der Ecke noch nie waren. Und es ist fantastisch! Viel grüner, hügeliger, es erinnert mich fast an die Wanderecke der Seychellen (nicht dass ich da wandern war. Ich war da, nur ohne wandern). Ich kann mich kaum satt sehen. Zu schade, dass wir kaum Zeit haben. Die Sonne drängt uns weiter.
Endlich am Ziel dürfen wir wieder umkehren. Die Strasse zum Strand und den Parkplätzen ist bereits gesperrt. Wir sind zu spät. Zum laufen wäre es viel viel viel zu weit, was ich, weil ich´s unbedingt sehen wollte, dennoch in Erwägung zog. Allerdings hätte ich dann allein latschen dürfen. Die andern 66% meiner Reisetruppe wollten nicht recht. Kurz vor der Aufgabe war dann plötzlich die Strasse wieder geöffnet. Wir sind einfach durch gebrettert. Besser nicht fragen ob´s jetzt geht, einfach zu! Jipiieeh und was soll ich sagen, es war eine Punktlandung. Die Sonne hatte noch maximal 10 Minuten, wenn überhaupt, für uns, dann versank sie im Meer. Der Blick darauf war Wahnsinn… sie war heute besonders rosafarben am Ende, die Schiffe davor in ihrem Schein. Noch besser eine Horde Kanus, die still standen und deren Paddler das Spektakel vom Wasser aus beobachteten. Aber das Highlight waren die 3 kleinen Jungs, die auf ihrem SUP direkt im Feuerball der Sonne standen und den Menschenmassen am Strand zuwanken. Es war ein großartiger Anblick. Zumindest Richtung Sonne. Denn Richtung Strand haut´s dir fast den Vogel raus. Es ist irre wieviele Menschen deswegen hierher kommen. Gut, ich korrigiere, wohl nicht allein der Sonne wegen, denn die geht am nächsten Strand genauso unter, sondern der Trommler wegen. Der berühmten Sonntags-Trommler von Benirrás.
Und das ist in der Tat ne Schau. Trommeln, tanzen in Ekstase, Marihuana Geruch überall in der Luft, alle halbnackt. Einer soll sogar ganz nackt trommeln. Ein Jammer dass ich ihn nicht entdeckt hab. Blöd auch, dass mir das erst danach erzählt wurde. Mensch Sandra, da musst du an deinem Timing arbeiten. Anscheinend wohnt diese trommelnde Gang auch hier in diesen zauberhaften Wäldern in Höhlen oder irgendwelchen Baracken, ganz hippielike und naja, Hippie zieht halt, so wurden sie zu einer dieser vielen Inselattraktionen. I LIKE!
Den Strand hab ich definitiv nicht das letzte mal gesehen. Denn direkt nebenan gibt’s ne coole Bar, Restaurants (sogar mal bezahlbar, wenn auch nicht besonders lecker oder schön), abends nen kleinen Hippie-Markt und eben halbnackte Trommler, braungebrannt mit langen Haaren. Mädel, was willste mehr.